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Zum Wandel der Traktionsart von Dampf- auf Dieselbetrieb beschaffte die Wandsbeker Industriebahn im Jahre 1957 von Orenstein und Koppel zwei Diesellokomotiven des Typs MV8. Die Maschinen waren in Doppeltraktion (d.h. von einem Führerstand aus) zu fahren. Ihr Einsatzgebiet war die Zustellung von auf Rollwagen aufgerollten Normalspurwagen in die Industrieanschlüsse in Wandsbek. Die Betriebsnummern lauteten 2 und 3.
Mit Einstellung des Betriebes der Wandsbeker Industriebahn am 30. Juni 1966 wurden beide Lokomotiven an die Steinhuder Meer-Bahn verkauft. Dort liefen beide Lokomotiven unter den Nummern 101 und 102 bis zur Einstellung der Bahn 1971.
Beide Lokomotiven fanden neue Käufer: Die Lokomotive 102 wurde von der STRABAG für den Hafenausbau in Lomé (Togo) erworben und dort zuletzt 1989 in desolatem Zustand gesichtet.(siehe Foto von Thomas Kautzor)
Die Lokomotive 101 wurde von den Appenzeller Bahnen erworben und im Rangierdienst als Tm 2/2 Nr. 501 im Bahnhof Appenzell eingesetzt. Obwohl die Lokomotive erst im Jahre 1989 eine gründliche Revision erhalten hatte, wurde sie mit dem Rückgang des Güterverkehrs Ende der 90er Jahre mehr und mehr entbehrlich, so dass sie 2007 von den Appenzeller Bahnen im Depot Gais abgestellt wurde.
2009 konnten die Ulmer Eisenbahnfreunde e.V. die Lokomotive erwerben.
Nach Hauptuntersuchung mit Anpassung der Zug- und Stossvorrichtungen soll sie im Streckenunterhalt eingesetzt werden.
Technische Daten "D6" | |
Baujahr | 1957 Orenstein&Koppel #25691 |
Spurweite | 1.000 mm |
Bauart | Bdh/Typ MV8 |
Motor | Saurer CT4D |
Getriebe | Voith L22n |
Treib- und Kuppelraddurchmesser | 700 mm |
Höchstgeschwindigkeit | 17,8 km/h |
Länge über Puffer | 5.800 mm |
Dienstgewicht | 19,8 t |
Motorleistung | 77 kW (105 PS) |
Orenstein und Koppel lieferte weitere Maschinen des Typs MV 8 in Spurweite 785 mm an die Rhein-Sieg-Eisenbahn (3 Stück) und wieder in Meterspur an die Hohenlimburger Kleinbahn (5 Stück).